Die Augenwischerei mit den Analysezertifikaten

Sie sollten die Bedeutung von Analysezertifikate generell nicht überschätzen. Es bleibt eine Vertrauensfrage, denn selbst wenn Ihnen jemand ein Analysenzertifikat vorlegen würde, wäre nicht sicher, dass das an Sie gelieferte Glas auch die analysierte Substanz enthielt... :-(

Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, bleibt nur die Möglichkeit, die gelieferte Substanz selbst analysieren zu lassen. Es könnte sich lohnen, wenn Sie eine ausreichend große Menge bestellen, denn dann fallen die Kosten für die Analyse (umgerechnet auf den Grammpreis) nicht mehr so ​​ins Gewicht. 

Ergebnisse von chemischen Analysen sind zudem für Nicht-Fachleute oft nicht einfach zu verstehen. Meist wird dem nominellen Reinheitsgrad eine viel zu große Bedeutung gegeben, denn diese Zahl ist aus mindestens zwei Gründen irreführend:

1. Genauigkeit der Analysemethode (+/- 2 %)

Der Industriestandard für die Analyse von NMN und den meisten anderen von uns vertriebenen Substanzen ist HPLC.

Dieses Analyseergebnis ist für die meisten Kunden vermutlich 'verstörend', denn der ausgewiesene Reinheitsgrad des getesteten NMN lag deutlich über 100 %.

Wir haben uns bemüht, eine Erklärung für dieses Analyseergebnis zu formulieren  bzw. im Netz zu finden, die ein gebildeter Laie ohne spezielle Vorkenntnis in (Bio-) Chemie auch verstehen kann, aber das ist uns leider nicht gelungen. Das hängt mit der Komplexität des angewendeten Analyseverfahrens (HPLC) zusammen. 

Das Labor in den USA, dass diese Analyse für uns durchgeführt hat (Intertek) selbst schrieb zu diesem Ergebnis:

"Hello Peter,
 I am not sure how to help here, They are technically correct. The only way to determine a 'true value' is through statistical analysis of multiple chemical analysis. If we allow for a variance +2% then a variance -2% is equally as likely. The only thing I can offer is that this is an industry accepted practice and that there is no better way to achieve results on a single analysis. We stand by our analysis and, since we are audited by the FDA, we are following all required measure of quality required from an ISO certified, GMP facility. 

Stay Healthy and Best Regards
Noah Morgan
Key Account Manager"

Was bedeutet das?
Nun: Zunächst einmal bedeutet das, dass eine einzelne Analyse (sie kostet etwa 150 Dollar) nur eine Genauigkeit von +/- 2 % aufweist! Wollte man eine höhere Genauigkeit, müsste man mehrere (zahlreiche) Analysen (zu je 150 Dollar) ausführen und dann einen Durchschnittswert bilden. Wenn einer unserer Mitbewerber also ein (einzelnes) Zertifikat vorlegt mit einer Reinheit von 99,9%, kann die tatsächliche Reinheit bei (nur) 97,9 % liegen!

In unserem Fall bedeutet es aber etwas sehr Spezielles und für uns sehr Erfreutliches: Wenn wir eine Messungenauigkeit von +/- 2 % zugrunde legen, dann ist der Reinheitsgrad 'unseres' NMN im ungünstigsten Fall mindestens 99,8 %! (Das Certificate of Analysis unseres Lieferanten weist einen Reinheitsgrad von 99,9 % aus.) Es handelt sich also um extrem reines NMN.

2. Der Reinheitsgrad sagt praktisch nichts über die Qualität

(Siehe auch Anmerkungen zum notwendigen Reinheitsgrad von NMN)


Wir werden häufig gefragt: "Wenn der analysierte Reinheitsgrad von NMN oder NAD* bei 97,5% liegt, was sind denn dann die verbleibenden 2,5%?"
Die Antwort: Kristallwasser Man könnte den Reinheitsgrad also einfach dadurch weiter steigern, dass man versucht, sich des Kristallwassers zu entledigen, aber das würde das Produkt ohne jeden Qualitätsgewinn nur unnötig verteuern. 

Wirklich bedeutsam ist daher nicht so sehr der Reinheitsgrad, sondern das Ergebnis der mikrobiologischen Analyse und der Analyse der Schwermetallbelastung.

Was muss man dazu wissen?

In dem hier abgebildeten aktuellen Analysebericht über das von uns vertriebene NAD+  sehen Sie im Abschnitt über die mikrobiologische Analayse Angaben < 10 und < 100.
Dabei handelt es sich um Richtwerte, die eingehalten werden sollten (oder Warnwerte, die nicht überschritten werden dürfen).
Die Maßeinheit für diese Richt- bzw. Warnwerte ist KbE/g

Bei der Analyse auf Schwermetalle gelten besonders strenge Richtwerte, idealerweise steht dort "n.n." für 'unterhalb der Nachweisgrenze'.